Zusammenfassung

Angst ist eines der mächtigsten Gefühle, die wir Menschen kennen.
Sie kann uns retten – oder lähmen. Sie kann uns wachrütteln – oder blockieren.
Was passiert, wenn Angst auftaucht? Und wie gelingt ein gesunder Umgang damit?
In unserer leistungsorientierten Welt wird Angst oft als Makel verstanden – als etwas, das möglichst schnell „weggemacht“ werden soll. Doch genau dieser Umgang macht sie oft noch größer. Angst ist kein Feind. Sie ist ein Signal.

🔍 Was ist Angst überhaupt?

Angst ist eine evolutionär verankerte Reaktion auf eine als bedrohlich empfundene Situation. Unser Nervensystem bereitet den Körper auf Kampf oder Flucht vor. Das ist überlebenswichtig – allerdings nicht mehr ganz zeitgemäß.

Die Herausforderungen, die wir heute erleben, sind selten lebensbedrohlich. Und doch reagiert unser Körper oft so, als ginge es ums Überleben: Herzrasen vor einem Vorstellungsgespräch. Schweißausbruch bei einem Konflikt. Panik bei der Vorstellung, Fehler zu machen.

Das bedeutet: Angst ist real – aber nicht immer rational.

🧠 Angst verstehen statt bekämpfen

Der erste Schritt im gesunden Umgang mit Angst ist, sie wahrzunehmen, ohne sie sofort verändern zu wollen.
Viele Menschen versuchen, Angst zu unterdrücken. Doch Gefühle, die keinen Raum bekommen, suchen sich andere Wege – über den Körper, die Gedanken oder das Verhalten.

Was hilft stattdessen?

  • Benennen: Angst verliert an Macht, wenn wir sie aussprechen. „Ich habe Angst vor dieser Präsentation“ ist der Anfang von SelbstmitgefĂĽhl.
  • Beobachten: Was macht die Angst mit dir? Wo spĂĽrst du sie? Wie stark ist sie auf einer Skala von 1 bis 10?
  • Annehmen: Angst ist nicht das Problem. Unser Widerstand gegen sie macht sie oft unerträglich.

🛠️ Tools für den Alltag – wie du mit Angst umgehen kannst

Hier sind ein paar einfache, aber effektive Strategien:

  1. Medienhygiene
    Zu viele negative Nachrichten erhöhen unterschwellig das Angstlevel. Begrenze bewusst deine Medienzeit und wähle gezielt aus, was du konsumierst.
  2. Schreiben statt GrĂĽbeln
    Gedanken haben Kraft – besonders, wenn sie im Kopf kreisen. Sobald du sie zu Papier bringst, verlieren sie an Schärfe. Führe ein Angst-Tagebuch oder notiere belastende Gedanken.
  3. Atmen, nicht fliehen
    Klingt simpel, ist aber hochwirksam. Tiefe Atemzüge signalisieren dem Nervensystem: Es ist sicher. Das beruhigt den Körper – und damit auch den Geist.
  4. Körper in Bewegung bringen
    Spazieren gehen, tanzen, leichtes Training – Bewegung hilft, angestaute Angst-Energie wieder in Fluss zu bringen.
  5. UnterstĂĽtzung suchen
    Sprich mit vertrauten Menschen oder hol dir professionelle Hilfe. Du musst damit nicht allein sein – und du bist es auch nicht.

đź’ˇ Angst kann auch ein Weckruf sein

Oft steckt hinter der Angst eine wichtige Botschaft: Vielleicht zeigt sie dir, dass du dich überforderst, dass du eine Grenze verletzt hast oder dass ein Lebensthema bearbeitet werden möchte.

Angst ist unbequem – aber sie ist oft auch ein Türöffner für echte Entwicklung.

🎧 Du möchtest tiefer eintauchen?

Ich habe diesem Thema eine ganze Podcastfolge gewidmet.
Darin spreche ich gemeinsam mit Sabine offen über unsere persönlichen Erfahrungen mit Angst – und darüber, was uns geholfen hat, wieder in unsere Kraft zu kommen.
Wenn du magst, hör gern rein:

👉 Hier geht’s zur Folge „Umgang mit Angst“

Bleib freundlich mit dir selbst – gerade dann, wenn es schwerfällt.
– Deine Alexandra